Ein junges Mädchen, allein auf den Wegen. Sie war den Spuren von ihrem Vater gefolgt. Dem der sie aufnahm in die Familie und der ihr ein neues Heim bot. Sicher fand er dies nicht gerade toll, wenn er nicht sogar wütend wurde, wenn er sah, dass sie ohne Begleitschutz, von Passau aus aufgebrochen war, in Richtung der heimischen Burg. Es mag ein halber Tag gewesen sein, immer gen Deggendorf hat man ihr gesagt. Nur für den Fall, dass sie ihren Vater aus den Augen verlor. Keks ihr ständiger Begleiter, als sie ihn in Freising angebunden fand. Er wich ihr nicht von der Seite. So auch heute. Auch wenn Anna nicht gern auf Pferden saß, um an ihrem Vater dran zu bleiben, musste sie allen ihren Mut überwinden und auf ein Pferd steigen. In Passau lieh sich Anna einen Schimmel aus. Sie gab ihm etwas von dem wenigen Geld und das kleine Mädchen versprach, dass Pferd als bald samt Ausrüstung wieder zubringen. Ein Pfand wollte er nicht, er glaubte Anna. Auch wenn er sie gar nicht kannte. Vielleicht hatte er sie einmal gesehen. Sacht strich sie dem Schimmel über den Hals: Bitte wirf mich nicht ab, wirds geflüstert und dann stieg sie in den Sattel. Erst beim zweiten Mal saß sie halbwegs bequem fürs Mädel und dem Pferd. Mit dem Pferd folgte sie Diver mit etwas Abstand. Bis kurz vor die Burg. An einem Baum stieg sie ab und folgte dem Pferd, als sie sah das alle eingetreten waren, folgte sie ihnen zum Tor. Zögerlich klopfte das junge Mädchen an das Tor. Etwas Angst hatte sie. Nicht vor der Burg. Nein. Imposante Burgen und Schlösser waren ihr bekannt. Aber sie hatte Angst vor der Reaktion ihres Vaters und den Rest der Familie, wenn sie hörten, dass sie allein unterwegs war.
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